Thursday, 8 November 2007

NINGALOO - KARIJINI NP - KIMBERLEYS

28. Okt. 2007 20:23
S14 49.316 E125 42.978

…die ersten Gewitter sind ueber uns hinweg gezogen. Die Regenzeit hat begonnen und wir stecken tief in den Kimberleys. Es ist kaum noch jemand hier. In den naechsten Tagen und Wochen werden starke Regenfaelle fast alle Pisten hier unpassierbar machen. Die Hitze wird machmal unertraeglich. Bei ueber 40 Grad springen wir von Schatten zu Schatten. Auch nachts wird es nicht viel kuehler als 29 Grad. Waerend ich schreibe, turnt draussen irgendein kleines Beuteltier aufm Tisch rum und kommt staendig bis ins Auto um mir vor den Fuessen die Muelltuete auszuraeumen….

Vor einigen Wochen haben wir Exmouth mit neuem Kuehler verlassen. Der alte war hinueber und ein neuer Kuehler in Australien ist schon ne feine Sache. Zumindest ein Neuteil verbaut, was wohl lange halten wird – so dachten wir..
Mit Kurs Karijini NP ging es durch das Herz der Pilbara-Region ins Landesinnere. Pisten, Sand und Steine sind tiefes, kraeftigs rot-braun und gigantische Eisenminen foerdern taeglich tausende Tonnen Erz. In der Minenstadt Tom Price fuellen wir alle Vorraete auf und nach einem Kaffee mit einem „Local“ im Park bekommen wir noch einen kompletten Neoprenanzug geschenkt.
Karijini NP ist von tiefen Schluchten mit kaltem Wasser und reichlich Gruen durchzorgen. Viele der Schluchten sind nur durch Kletterei verschiedener Schwierigkeitsgrade zu erreichen und bleiben von fast allen Parkbesuchern verschont. Schon am 2.Tag kriechen wir gierig Level 5-Routen entlang. Die hoeste Schwierigkeit und eigentlich nur nach Anmeldung und mit spezieller Ausruestung begehbar. Zumindest tadelte mich dies der recht verblueffte Ranger ein paar Tage spaeter.
Mit wasserdichter Ausruestung, GPS, Wasserfilter und allerlei Krimskrams fuer den Notfall klettern und Schwimmen wir durch die Schluchten. Das Wasser hat die bizarrsten Formen in den Stein geschnitten. Man klettert durch Wasserfaelle, rundgeschliffende Felsroehren und ausgewaschene Steinbecken, durchschwimmt unzaehlige Pools mit eisigem, klaren Wasser und waermt sich auf ueberwachsenen Inseln wieder auf. Der naechste Ausstieg ist 7 Stunden entfernt und es gibt nach einem Sprung von einem Absatz kein Zurueck.
Es ist schwer soviel Schoenheit auf einmal aufzusaugen und wir bleiben einige Tage im Park.
An einer trockenen Campstelle im Busch bekommen wir die Wassergier der kleinen, heimischen Bienen zu spueren. Essen unmoeglich. Das Fruestueck wurde zwangsweise vertagt und man(n) stelle sich pinkeln im stehen vor! (siehe Foto)
Zurueck in Tom Price lernen wir ein paar Minenarbeiter kennen. Sie erzaehlen viel ueber die Minen und die Arbeit dort. Das Erz bringt den puren Reichtum in die Region. 3000 Dollar Verdienst die Woche sind normal, bei freier Unterkunft, full time 5-SterneVerpflegung und freien Fluegen zur Heimatstadt. Die Mine zahlt alles. Wir werden natuerlich eingeladen und mit freiem Essen, reichlich harten Drinks und Gitarre sitzen wir bis spaet vor der Arbeiter-Lodge.
Weiter geht es Offroad wieder Richtung Kueste, vorbei an Millstream Nationalpark. Mitten in der trocknen Oednis sprudeln taeglich 26 Millionen Liter Suesswasser aus einer unterirdischen Quelle und haben eine tropische Fluss-Oase mit tiefen Pools und viel Gruen geschaffen. Der Park ist uns zu ueberlaufen, doch ein Einheimischer verraet uns einen einsammen Top-Spot in der Naehe wo wir direkt am Fluss ueber eine Woche bleiben. Ein richtiges Luxus Camp wird gebaut. Wie ein Paar Buschmaenner springen wir umher, backen ueberm Feuer unser eigenes Brot und Essen uns an Fischen satt. Das Wasser ist so klar das man schnorcheln kann und nach einer Weile lege ich die Angel zur Seite und jage den Welsen mit Neoprenanzug, Flossen und Harpune hinterher. Zu den selbstgebauten kleinen Highlights gehoert ein Bogen, der Verdunstungskuehlschrank mit Flusswasser und Fische Raeuchern im selbstgegrabenen (!) Raeucherofen. Ich hoffe das Foto macht dies irgendwie erkenntlich. Ein Loch zu ebener Erde, mit Luftkanaelen und einem Deckel aus Blech oder Rinde. Ein Feuer darin waermt den Boden vor und auf die Glut lege ich zum Raeuchern frische Collibah-Eukalyptus Zweige. Der darin aufgehängte Fisch wird haltbar und zur ungewohnten Delikatesse. 1000 Dank an Ruediger Nehberg fuer die unzaehligen kuriosen Tips in seinen Survival Buechern.
Auf der Weiterfahrt staunen wir nicht schlecht, als der neue Kuehler mitten in der trockenen Weite erneut auslaeuft. Mit x-mal nachfuellen schaffen wir es bis Port Headland wo uns keiner so recht helfen kann, den Kuehler auf Garantie zu tauschen. So riskieren wir weitere 600 km bis Broome. Mit einem Wirrwarr von Telefonaten und Werkstattbesuchen haben wir den Hersteller in Perth ueberzeugt und nach 4 Tagen ist der neue Kuehler auf Garantie eingetroffen. Der Einbau ist nun schon Routine. Die Wartezeit verbrachten wir am Strand wo Mangroven und unglaublich schnelle Gezeiten ein Schauspiel liefern.
Der Wettlauf mit der Regenzeit beginnt nun und wir ruesten uns fuer die Kimberleys Richtung Norden. Startpunkt ist die Birdwood Downs Outstation, auf der ich Freunde besuche. Hier verzaubern uns wieder die gruenen Baumfroesche, welche jede Toilette beherrschen. Im Spuelkasten saßen ca 20…

pictures:
(1) Repair at Exmouth; (2) dirt road; (3) Knox Gorge; (4) Knox Gorge; (5) water filtering; (6) native bees; (7) Hamersley Gorge; (8) somwhere without radiator, (9) fish smoking oven; (10) deluxe dinner, (11) Broome-Cable Beach; (12) green treefrog; (13) toilet mirror


2 comments:

mondnase said...

hough!
häuptling der grünfroschindianer - der mit seiner squaw durch heiße, sanddünen cruist: gelbrote geburtstagskäfer und himmelblaue zuversicht, der rest ergibt sich dann von allein...und hitze und kälte, regen und durst und dem hund seine wurst.
alohahee,
sya

Anonymous said...

Hallo Daniel schon euch mal wieder gehört zu haben