Thursday 8 November 2007

KIMBERLEYS

29. Okt. 2007 20:23
S14 49.316 E125 42.978

Die Kimberleys, ein rauer Landstrich groesser als England mit nur einer Hand voll Strassen –wenn man sie so nennen darf. Fast die heisseste Jahreszeit haben wir gewaehlt. Manchmal unertraeglich, doch dafuer garantierte Einsamkeit. Die corrugations, die kleinen Wellblech-Huegel auf der Piste, nagen an Auto und Nerven. Ein lautes Geruettel und Geschuettel durch die staubige Hitze. Wasser ist ab jetzt rar und auch gefaehrlich. Crocodile Country. Die Taschenlampe nachts auf das Wasser gerichtet verraet viel. Jedes der leuchtenden, roten Punkte ist das Auge von einem Croc. Und manchmal leuchtet da verdammt viel…

Uns ist etwas unwohl. Das erste Camp an einem fast ausgetrockneten Fluss. Aus dem kleinen, trüben Pool ragen einige neugierige Mäuler. Süßwasserkrokodile. Wenn man nur wüsste ob nur diese Viecher dort drin liegen. Bis 3 Meter lang und auf Fisch-Diät. Die Salzwasserkrokodile bringen es hingegen auf stolze 7 Meter und haben einem zum fressen gern. Sie kommen im Süß- und Salzwasser vor und bis auf einige Ausnahmen weis man nie genau ob auch eins von denen dort wässert. Überall wird man vor deren Gerissenheit gewarnt. Sie merken sich die Stellen wo man Wasser holt, können selbst das Wasser trüben und auch sportlich mehrere Meter aus dem Wasser schießen.
Der Wassereimer hat eine lange Leine bekommen und wir schwitzen nachts lieber im Auto als im luftigen Zelt, wenn wir in der Nähe von verdächtigem Wasser campieren.
So kurz vor dem Regen ist alles extrem trocken und der Duft von Buschfeuern liegt oft in der Luft. Weite Gebiete am Wegesrand sind schon geschwärzt, oft qualmt es noch aus einzelnen Bäumen. An anderen Stellen fressen sich die Flammen gerade durch die Steppe. Viele der Pflanzen sind resistent gegen die Feuer und nach dem ersten Regen schießt das Grün wieder aus dem verkohlten Boden.
Auf dem Mitchell Plateau wandelt sich die Steppe in einen Wald aus Livistona-Palmen und am Himmel formen sich dunkle Gewitterwolken. Im Nationalpark sind wir die einzigen und auch die letzten Leute. Der Ranger schließt hinter uns das Tor zum Park wegen der kommenden Wet-Season. Die großen Mitchell Falls sind nun kurz vor dem Stillstand, bis die ersten Wassermassen vom Himmel fallen. Viele alte Felszeichnungen sind hier zu bewundern.
Eine verwinkelte, früher bewohnte Höhle bei den kleinen Mertens Falls zieht mich in Ihren Bann. Tropisch wucherndes Dickicht, Wandmalerei, ein kleiner See unter dem Wasserfall, die Sonne die durch das Blätterdach bricht und das Geschrei unzähliger Vögel lassen einen träumen.
Fotos: (1) Süßwassercroc; (2) Buschfeuer; (3) Camp unter Boab Tree; (4) Rock Art Mitchel Plateau; (5) Kalumburu Road; (6) nächtliche Besucher; (7) Der Vogel der Glück hatte dass wir schon satt waren


2 comments:

Heiko said...

Hy Weltenbummler, habe mich endlich bis ins NeverNeverland durchgerungen.
Kann nur sagen genieße/ genießt das, dass ist einmalig was du/ ihr momentan erlebt, dass kommt so nie wieder.
Super Bilder und super Story.

Wusste gar nicht, dass man im Outback auch 3 Sterne Menüs hinbekommt..., grins.
Aber was ein richtiger Nehberg2 werden will, der bekommt alles gebacken, gegrillt oder wie auch immer in den Bauch.
Denk dran, bei zu dünner Angelschnur gibts nur wieder Kopfschmerzen und Spagetti...

Lasst Euch nicht unterkriegen, von den crocs, oder was in down under alles so rumwuselt.
Und das genug Wasser in der Trinkflasche und im Kühler bleibt...,
bis zum nächsten Stop im Neverneverland Gruß aus old germany, Heiko+die 3Mädels.

Patrick Braune said...

na alde hibbe,
wollt dir nun schriftlich nachträglich zum buzzdagg alles gute wünschen. viel spass bzw. erlebnisse habt bzw. sammelt ihr ja ;-]
habversucht dich anzurufen, ging aba die box ran und durch die schlechte verbindung konnte ich nich verstehen, was ich pressen sollte, um dir ne message zu leaven.

mir ging vielleicht auch ein wunsch in erfüllung. aba mal guggen, wie sich das entwickelt. ;)

viele lieben grüße an euch beide
vom pepp