Tuesday 21 August 2007

FIRST POST - LANCELIN DUNES

19. Aug 2007 21:43 Uhr
S30 57.291 E115 18.082

…the beginning is a very delicate time…


Es ist schon ein etwas seltsames Gefühl. Das Auto steht auf einer Düne, umgeben von Buschland, 50 Meter weiter rauscht das Meer. Zwei Kängurus und ein Dingo sind mir gerade schon begegnet. Die erste Nacht draußen. Die erste längere Testfahrt mit dem neuen Gefährt. Es musste Lancelin sein. 150 km nördlich von Perth. Eine endlose Dünenlandschaft am Meer. Der perfekte Platz für die ersten Kilometer mit Allrad abseits der Straßen. Es ist wieder einmal ein Erlebnis, im feinen Sand die Dünen rauf und runter zu fahren oder sich durch die engen Tracks des umliegenden Buschlands zu kämpfen. Spiegel anlegen, sonst sind sie ab

Und nun sitze ich im neu gebauten kleinen Allrad-Wohnmobil, ein dünnes Bier aufm Tisch, draußen rauscht das Meer und drinnen flackert das Läppi. Der Outback Mediengestalter versucht gerade die ersten Worte zufassen. Na denn mal los..

Es ist Frühling hier. Die Nächte sind kalt und es ist um 18:00 schon absolut dunkel, was etwas gewöhnungsbedürftig ist. Die ersten 3 Wochen waren sehr viel Arbeit. Die meiste Zeit ging für das Auto drauf. Betty heißt sie. So haben sie ihre Vorbesitzer getauft und daran will ich lieber mal nichts ändern. Betty soll uns nun durch Australien bringen. Ein 1989 Toyota Landcruiser HJ75 PC. Kilometerstand – Moment - 442944km. 4.0 Liter Dieselmotor, vorn 2 1/2 Sitze, hinten sehr viel Platz –normalerweise mit Quersitzen für bis zu 10 Personen.

Ich habe den alten Ausbau komplett abgebaut und mindestens eine Woche an einem neuen geschraubt. Ein kleines Wohnzimmer auf Rädern mit viel Platz für uns zwei. Eine klappbare 3er-Sitzbank mit Gurten für eventuelle Mitfahrer. Eine große geteilte Tischfläche mit Stauraum drunter. Man kann die ganze Konstruktion aufklappen und hat dann eine Liegefläche von 2x1,2 Metern. Ziel war ein preiswerter Ausbau, der auch bei schlechtem Wetter viel Platz bietet und mit dem man zu zweit auch bequem im Auto schlafen kann. Bei Gelegenheit gibts ein paar Fotos von innen, vielleicht sagen die mehr. Ich finde es genial und fühl mich richtig wohl.
Der Bull-Bar, die typische Outback-Rammstange, kam noch dran, neue Batterie, Ölwechsel, neue Verkabelung im Motorraum, Ersatzteilkauf, Ausrüstung und ein paar Reparaturen haben die Zeit der leiten 3 Wochen gefressen. Die alte Elektrik hat mich einige Nerven gekostet. Aber bis Nicole hier eintrifft sind noch fast 2 Wochen und so richtig fertig ist man nie.…


Ich wohne zur Zeit noch bei Wayne, einem Freund, bei dem auch die letzte Reise hier begann und endete. Ich helfe ihm Haus und Garten auszubauen und komme dafür bei ihm unter. Die ersten Tage sind die härtesten. Jetlag von feinsten– tagsüber dauermüde und nachts kein Schlaf. Und man ist nicht mobil. Die Stadt ist wirklich endlos und ohne Auto ist man verloren. Nächster großer Supermarkt 20min zu Fuß, Stadtzentrum 20min per Auto entfernt. Ohne Auto kann man auch nur schwer ein Auto kaufen,weil man es ja nicht ansehen kann. Selbst wenn man in der Zeitung etwas gefunden hat, kommt man in der Regel nicht hin, weil es viel zu weit ist und die Leute deswegen auch keine Lust haben vorbeizukommen. Bus und Bahn gibt es nur sehr begrenzt. Aber es hat mal wieder geklappt. Nun kämpfe ich mit anderen Dingen, wie meinem verschollenen Paket, was ich von Dresden hierher geschickt habe. Irgendwo zwischen Frankfurt und Perth befinden sich 20 Kilo meiner geliebten Ausrüstung mit wenig Aussicht auf ein Wiederfinden. HeHe, hab nun nur eine Hose, die anderen sind im Paket. Vielleicht hat sich so ein kleiner Singapurianer schon nen Doppelschlafsack draus gebaut und wohnt jetzt in meinem Minizelt.

Sonst geht’s mir gut „und zur Not frisst der Dani ein paar Fliegen“ würde mein Vater jetzt vielleicht sagen. Abends gibt es ab und zu ein paar Jam Sessions bei Wayne im Haus oder bei Pranjal um die Ecke. Mit 2 neuen E-Gitarren, Verstärkern, E-Piano, Drums, und kopfhohen Boxen bebt das Haus. Dazu gibt’s reinen destillierten Alkohol mit Cola. Bei einem stolzen Preis von mittlerweile 2,10 $ für eine kleine 0,3er Dose Bier ist das eine feine Alternative ;-)

In 3 Wochen geht es dann eigentlich erst richtig los. Wenn Nicole hier eingetroffen ist, sich etwas eingelebt hat und Betty noch lebt, beginnt die Tour. Wahrscheinlich erstmal Richtung Norden die Westküste entlang, um noch vor der Regenzeit die Kimberleys zu durchqueren. Das Ziel soll eigentlich kein Ort sein, sondern eine schöne Zeit unterwegs zusammen.

Ich werde ab und zu auf dem Weg mal etwas schreiben, ein paar Fotos dazu, und alles bei nächster Gelegenheit dann hier reinstellen. Solange eine grössere Stadt in der Nähe ist, bin ich unter ++61(0)416378637 zu erreichen.

..viele Grüße aus dem nevernever

der Daniel