17. Nov. 2007 21:46
S13 50.707 E131 49.003
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Nach den Kimberleys war Kununurra unser erster langer Stopp. Kaum angekommen, fiel uns Arbeit als Fruit-Picker in die Hände. Die vielen Kilometer hinter uns fraßen natürlich auch viele Liter Diesel, und somit arbeiteten wir eine Woche lang zwischen Sandalwood und Melonen. Ob Rockmelon, Honigmelonen oder Wassermelonen. Wir hatten sie alle und so viel wir wollten. Genauso wie leckere Mangos, die in riesigen Plantagen und überhaupt an jeder Straßenecke wuchern. Weil Hitze und Regen die Arbeit öfters unterbrachen, suchten wir aber schließlich wieder das Weite.
Abends bilden sich immer öfter dunkle Gewitterwolken mit starken Regen. Fast täglich sieht man dann das saisontypische „lightning“. Eine Art Wetterleuchten am ganzen Himmel. Hinter den Wolkenbergen blitzt es ununterbrochen. Ein helles, unaufhörliches Zucken und Flackern mit recht apokalyptischem Anblick.
An Lake Argyle, einem wirklich gigantischen Stausee, fanden wir einen Allrad-Track zu einem entlegenen Ufer. Die Landschaft einfach atemberaubend. Den Track durfte Nicole dann wieder allein zurückfinden. Ich krallte mich hinten drin liegend mit Fieber und Schmerzen fest. Es fing tagsüber an. Bei über 40 grad im Schatten. Vielleicht war es die Hitze. Auf jeden Fall kein gutes Klima für Fieber. Kalte Umschläge und Paracetamol wirkten nicht und ich fieberte die ganze Nacht rum. Deshalb ging es morgens ab ins nächste Krankenhaus. 20 km Track plus 200 km Highway. In der kleinen Krankenstation in Timber Creek kam ich gleich ans EKG und danach an den Tropf. Bluttests, Urin, Infusion, Tabletten. Ein halber Tag Einzelpatient mit Vollfürsorge. Vielleicht nur ein Hitzschlag, vielleicht hab ich mir aber auch das Ross River Virus eingefangen, ein Tropenfieber. Die Auswertung bekomm ich erst in Darwin, aber mir geht es erst mal wieder gut.
Bei Katherine (Ort) bekommen wir nachts eines der schweren Gewitter ab. Binnen Minuten steht das Wasser neben dem Zelt einige Zentimeter hoch und wir ziehen die Köpfe ein vor heftigen Blitzen und Donnern. Alles versinkt im Schlamm. Morgens kommen wir nur mit Allrad wieder los. Der kleine Bach in der Nähe ist zu einem braunen Fluss angeschwollen.
Auch weiter Richtung Darwin begleiten uns diese abendlichen Gewitter und oft sitzen wir pünktlich nach Sonnenuntergang eine Weile im Auto, weil draußen die Blitze zucken.
Fotos: (1) Gewitterwolken; (2) Lake Argyle Spillway
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