Nach Steppenstaub und dem Einbahnstraßen-Chaos von Christchurch zieht es uns wieder einmal ans Meer. In einem Schwarm von hunderten Delphinen findet sich Nicole bald wieder. Mit Neoprenanzug und Schnorchelset mitten durch. Arme anlegen, Beine zusammen, schlängelnd zappeln und ein lautes uiiiiiiiiiii bitte. Wer hier wen unterhält, darüber kann man sich streiten, aber beide Seiten haben ihren Spaß.
Ich rücke derweil den Robben auf die Pelle. Mit dem Kajak geht es die felsige Küste entlang, wo sich zwischen Kelp und Wellenspiel zahlreiche dieser Wasserakrobaten tummeln. An Land so träge und plump sind sie im Wasser schneller als man den Kopf drehen kann. Sie schießen unter dem Boot hin und her, drehen Pirouetten und stecken die Köpfe neugierig aus dem Wasser. Um das ganze in Robbenperspektive zu sehen, schnorchel ich auch eine Runde mit.
Hallo Sandfliegen, da sind wir wieder…
Von Kaikoura geht es wieder in die Berge. In Neuseeland ist praktisch alles um die Ecke und nach einem Tag fahren wir über den Lewis Pass wieder durch dickes Grün samt hungrigen Plagegeistern. Abhängig vom Wetter ist es mancherorts so schlimm, dass wir uns kaum aus den Auto trauen. Man wird förmlich aufgefressen. In den Bergen um Murchiston finde ich ein richtiges kleines Nugget im Bach und bin für die nächsten Tage erst mal „beschäftigt“ ..
Fast jeder Neusslandbesucher dürfte irgendwann mal ein Possum sichten, sei es als nächtlicher Besucher beim Camping oder aber wenigstens als „roadkill“ am Straßenrand. Manche Straßen sind förmlich gesät mit mehr oder minder in die Länge gezogenen Possums. Neben so manch nicht heimischen Getier oder Unkraut, wird das Possum als die größte eingeschleppte Pest angesehen und mit allem Mitteln gejagt und bekämpft. Täglich sieht man Schilder die vor ausgelegtem Gift und Fallen warnen. Das dabei eingesetzte 1080 Zyankali ist nicht überall beliebt und diverse Gruppen protestieren nicht grundlos gegen die flächendeckende Vergiftung. Ursprünglich von Australien eingeschleppt erfreuen sich nun mittlerweile 70 Millionen Possums an dem saftigem grün der Wälder. 70 Millionen Possums fressen pro Nacht ca 20,000 Tonnen Vegetation samt darin brütender Vögel. Ohne natürliche Feine fressen sie Neuseeland förmlich auf.
Grund zum schmunzeln hat man in manch kitschigem Touristenladen, wenn aus wilden Possumfellen abstrakte Souvenirs entstehen. Fell-Einlegesolen, flauschige Handschuhe, teure Possum-Merino Funktionsunterwäsche oder „Willi Warmer“ …schick schick
Auch wir sehen regelmäßig diese hungrigen Fellknäule. Würden sie doch nicht so niedlich aussehen. Bei einem nächtlichen Spaziergang im Regenwald läuft mir eins nach dem anderen über den Weg. Ich beschließe noch mal loszugehen, mit Taschenlampe und Gewehr. Nicht das erste Mal. Doch diesmal wird es „aufregend“. Die feste Absicht auf dem Weg zu bleiben ist schnell vergessen. Ich verfolge ein Possum und gehe nur wenige Schritte abseits. Der Weg, eigentlich nur ein Tramperpfad, ist mit absoluter Gewissheit ca. 20 Meter genau hinter mir. Doch ein Schritt und eine Drehung mehr, und plötzlich sieht alles anders aus. Die Lampe enthüllt nicht viel von diesem Dickicht. Wie sah noch mal der Baum aus, an dem ich grad vorbei bin? 20 Meter zurück, kein Weg. Keine Sterne und kein Mond. Mit jedem Schritt wird man unsicherer, leichte Panik kommt auf. Läuft man in die falsche Richtung, erwischt man den nächsten Weg in 20 Kilometern oder mehr.
Ich lege ein großes Kreuz aus Ästen und versuche sternförmig alle Richtungen zu laufen. In diesem Wald eine Richtung zu halten ist bei Nacht nicht gerade der "Renner". Bald finde ich mich kriechend zwischen Farn und Blätterwerk. Nicht mal das Kreuz ist wieder zu finden. Bei jedem Spaziergang schlepp ich allen möglichen Mist mit und hier fehlt auf einmal alles. Kein Feuerzeug, kein GPS, keine zweite Lampe. Dafür die schwere Knarre. Nun ja, dann eine Nacht im Wald. Hoffentlich schickt Nicole nicht gleich eine Suchmannschaft los. Auf der Suche nach dem Weg sehe ich ein paar Gloworms von weitem leuchten. Diese wurmähnlichen Larven mit ihrem klebrigen Gespinst und grünlichen Licht hängen normalerweise an Höhlendecken, aber auch an Überhängen oder Böschungen im Wald. Am Ende haben retten mich diese Viecher vor einer nassen Nacht. Die Böschung samt leuchtendem Getier war direkt am Wegesrand und nach 2 Stunden rumirren stehe ich wieder auf dem kleinen Pfad. New Zealand hunting holidays ;-) nun aber ins Bett…
pics: (1+2) dolphins @ Kaikoura; (3) sandfly invasion; (4) nz rainforrest with tree ferns; (5) brushtail possum; (6) hunting hare – fette Hasenbeute
Ich lege ein großes Kreuz aus Ästen und versuche sternförmig alle Richtungen zu laufen. In diesem Wald eine Richtung zu halten ist bei Nacht nicht gerade der "Renner". Bald finde ich mich kriechend zwischen Farn und Blätterwerk. Nicht mal das Kreuz ist wieder zu finden. Bei jedem Spaziergang schlepp ich allen möglichen Mist mit und hier fehlt auf einmal alles. Kein Feuerzeug, kein GPS, keine zweite Lampe. Dafür die schwere Knarre. Nun ja, dann eine Nacht im Wald. Hoffentlich schickt Nicole nicht gleich eine Suchmannschaft los. Auf der Suche nach dem Weg sehe ich ein paar Gloworms von weitem leuchten. Diese wurmähnlichen Larven mit ihrem klebrigen Gespinst und grünlichen Licht hängen normalerweise an Höhlendecken, aber auch an Überhängen oder Böschungen im Wald. Am Ende haben retten mich diese Viecher vor einer nassen Nacht. Die Böschung samt leuchtendem Getier war direkt am Wegesrand und nach 2 Stunden rumirren stehe ich wieder auf dem kleinen Pfad. New Zealand hunting holidays ;-) nun aber ins Bett…
pics: (1+2) dolphins @ Kaikoura; (3) sandfly invasion; (4) nz rainforrest with tree ferns; (5) brushtail possum; (6) hunting hare – fette Hasenbeute